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Geld verbrennen mit Social Ads: Oder wie man es vermeidet

Neulich im WERK 70:

Ich  surfte abends mit dem Smartphone durchs Netz und schaut, was bei Facebook los ist. Wie immer bekam ich nicht nur Statusmeldungen, Essens- und Urlaubsfotos und Links von Facebook-Freunden zu sehen, sondern auch eine Reihe „Sponsored Posts“. Im Klartext: Werbung.

Das meist sind Dinge, die mich nicht wirklich interessieren, bei denen für mich aber nachvollziehbar ist, warum ich sie angezeigt bekomme: Wahlwerbesposts von Parteien aus RLP (da wohne ich), Geschäftssoftware (ich bin selbständig, komme aus Deutschland), Amazon, Ebay – soweit alles klar.

Seit einiger Zeit bekomme ich auch immer wieder Werbung eines lokalen Mitbewerbers angezeigt – vermutlich, weil die Interessen ähnlich liegen. Also auch nachvollziehbar und für mich eine gute Sache: So bleibe ich wenigstens auf einfachem Wege darüber im Bilde, was bei den Mitbewerbern so passiert. Wenngleich ihn jeder Klick eines seiner Mitbewerbers natürlich Geld kostet, aber keine Kunden bringt.

Facebook ist da aber etwas steif und man kann – auch bei sorgfältiger Einstellung der Zielgruppenparameter – nicht immer ausschließen, dass die Werbung „beim Falschen“ landet. Aber:

Zielgruppendefinition für Social Ads ist wichig

Denn dieses Mal war es doch noch etwas anders. Ich bekam Werbung einer Frauenheilkunde – Praxis angezeigt. Klar – da bin ich ja schon irgendwie Zielgruppe.

Da es um das stolze „Unsere neue Webseite ist online“ ging, war ich natürlich neugierig. Aus mehreren Gründen:

  1. Hatte ich von der Praxis noch nichts gehört – also kann man ja mal schauen, ob man ggf. wechseln möchte.
  2. War ich neugierig, wer die Seite gemacht hatte. Konkurrenzbeobachtung gehört halt auch zum Geschäft – und wenn die Reaktionen so positiv ausfallen, wie die auf dieses Posting, muss man doch mal gucken.

Dummerweise hatte ich aber am Handy keinen großen Spaß an der Seite – sie ist nämlich nicht responsiv. Das ist für eine „neue“ Seite im Jahr 2016 wenig sinnvoll. Aber bekanntlich muss ja jeder seine eigenen unternehmerischen Fehlentscheidungen treffen. Zum Beispiel:

Geld verschwenden mit Social Ads

Natürlich habe ich mich trotz fehlender Responsivtät durchgeklickt und festgestellt: Die Praxis ist gar nicht aus der Region. Sie ist in Augsburg. Und spätestens an diesem Punkt wird tatsächlich jede Menge Geld verschwendet.

Denn: Mein Klick hat die Praxis Geld gekostet. (Das kann von Cent- bis Eurobeträgen alles sein)

Aber: Der Klick kam in keiner Weise von jemandem, der auch nur ansatzweise als Zielgruppe in Betracht kommt. Klar – eine Frau ist potentiell Zielgruppe für eine Frauenheilkundepraxis. Aber nicht, wenn zwischen Frau und Praxis 450km Strecke liegen. Denn so gut kann eine Praxis nicht sein, dass ich den Weg in Kauf nehmen würde. Potentielle Kunden / Patienten werden so also nur sehr wenige erreicht.

Außerdem: Auf einem mobilen Gerät Werbung für eine Seite ausgeben zu lassen, die gar nicht für dieses Gerät geeignet ist, dürfte auch im tatsächlichen Einzugsgebiet der Praxis nicht unbedingt zu weiterer Kundschaft führen.

Kampagnenparameter auswählen.

Ort und anzeigendes Gerät – das sind schon zwei Parameter, die man bei der Erstellung von Facebookwerbung sehr wohl berücksichtigen kann. Das Einzugsgebiet selbst dann, wenn man den einfachsten aller Wege geht und unter einem Beitrag den „Beitrag bewerben“-Button drückt.

Nehmen wir also das Beispiel Facebook und klicken auf den „Beitrag bewerben“-Button.

Beitrag bewerben
Beitrag bewerben

Hier können unter „Ort“ relativ genaue Angaben gemacht werden Das wäre dann im Falle der Praxis aus Augsburg wohl Augsburg und ggf. ein kleiner Umkreis gewesen. Also kleiner als 450 km.

Außerdem kann man selbst hier einige weitere Parameter einstellen: Allgemeine Interessensgebiete oder auch das Alter derer, die die Werbung angezeigt bekommen.

Klickt man sich weiter durch (Zielgruppe bearbeiten) kann man z.B. auch wählen, ob Männer, Frauen oder alle die Werbung sehen können.

Zielgruppe bearbeiten
Zielgruppe bearbeiten

Kurzum: Selbst bei einer vernünftigen Nutzung dieser eingeschränkten Ansicht wäre es für die Augsburger Frauenheilkunde – Praxis möglich gewesen, meinen Klick zu verhindern.

Wer – sinnvoller Weise – mehr Einfluss nehmen möchte, muss sich mit dem Facebook – Werbemanager auseinandersetzen. Der bietet dann gleich viel mehr Möglichkeiten, die Zielgruppe zu definieren

Es lassen sich viele, viele Ein- und Ausschlusskriterien einstellen

Geht man dann einen Schritt weiter hat man außerdem die Möglichkeit, festzulegen, auf welchen Geräten (Desktop / Mobil) und wo (Feed oder rechte Werbespalte) die eigene Anzeige erscheinen soll.

Anzeigenarten festlegen
Anzeigenarten festlegen

So lässt es sich ganz einfach verhindern, dass jemand mit einem Smartphone eine Seite aufruft, die nicht mobile friendly ist. Das spart dem Surfer Frust und dem Unternehmer Geld.

Fazit zu Social Ads

Wer sich also für den Weg der Werbung in sozialen Netzen entscheidet, sollte sich intensiv mit den Einstellungen auseinander setzen.

Ansonsten gleicht die gesamte Aktion einem Jäger, der – ohne auf etwas zu zielen – in den Himmel schießt und hofft, ein Kaninchen zu erlegen. Kann funktionieren… wenn zufällig ein Raubvogel vorbei kommt… der zufällig gerade eins gefangen hat… Allerdings dürfte es deutlich günstiger sein, sich eins im Supermarkt zu besorgen. Und vielleicht sogar günstiger, eine eigene Kaninchenzucht zu eröffnen (Und ja – ich habe gerade Kunden mit Kaninchen verglichen 😉 )

Wer Fragen zum Thema hat, darf sich gerne melden. Wir beißen nicht – und schießen tun wir auch nicht.

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