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Der KMU Social Media Guide: Facebook

Noch ist Facebook wohl das größte soziale Netzwerk in Deutschland. Noch? Ja – Youtube holt gewaltig auf. Aber bisher bleibt Facebook unbestritten auf Platz 1 – auch was die Aktivität der User angeht.

Wo es bei Twitter z.B. viele nur stille Zuschauer sind, engagieren sich Facebook-User noch deutlich eher.

Aber was kann Facebook einem Mittelständler oder Kleinunternehmer bringen?

Alles oder nicht. Das kommt ganz darauf an, wie man es anstellt.

Vorab aber eins: Wer glaubt, es reiche, einfach „da“ zu sein, der irrt gewaltig. Auch sporadische Aktivitäten machen sich nicht wirklich gut. Ein soziales Netzwerk lebt von Aktivität.

Aber schauen wir uns erstmal die Fakten an:

225 Millionen – so viele Europäer waren 2015 täglich auf Facebook aktiv. Weltweit beweget sich das Netzwerk an der Milliardengrenze. Die Nutzer sind also extrem aktiv. Vor allen Dingen morgens, bevor sie zur Arbeit fahren, in der Mittagspause und nach Feierabend.

Facebook ist wie Kaffee
Facebook ist wie Kaffee

Der Marktanteil von Facebook beläuft sich damit weltweit Anfang 2016 (bezogen auf die Seitenbesuche) auf fast 85%.

28 Millionen – so viele Nutzer hat Facebook in Deutschland. 77% dieser Nutzer verbinden sich mit Facebook-Seiten von KMU. Macht 21,6 Millionen Nutzer. Durchschnittlich ist ein deutscher Nutzer mit 18 Unternehmen verbunden.

Männer und Frauen sind relativ gleichverteilt vertreten.

Über die Hälfte der Nutzer von Facebook ist 30 Jahre oder älter.

Ca. ein Drittel sind Angestellte ohne leitende Position, etwa 20% sind berufstätig in leitender Position oder selbständig, ca. 30% in Ausbildung.

Alles in allem kann man sagen: Eine kaufkräftige Zielgruppe. Und eine, in der sich auch einige Entscheidungsträger finden.

Für wen ist Facebook geeignet?

Eigentlich für jeden. Wobei es Unternehmen im B2C – Bereich sicherlich einfach fallen wird, Anhänger zu mobilisieren, da Facebook nach wie vor sehr privat geprägt ist und im Geschäftsleben noch nicht richtig angekommen ist.

Aber auch im B2B-Bereich öffnet Facebook Möglichkeiten. Allerdings sollte man hier davon Abstand nehmen, das Netzwerk als Verkaufskanal zu nutzen. Viel eher ist es ein Kommunikationskanal und ein Mittel zur Markenbildung.

Für wen ist Facebook nicht geeignet?

Alle, die nicht bereit sind, Zeit zu investieren und alle, die keine relevanten Inhalte zu bieten haben.

Bei den allermeisten „toten“ Facebookprofilen hapert es an der Zeit. Denn so schnell ein Profil bzw. eine Seite eingerichtet ist, so schnell lassen viele Sie links liegen. Die Fachzeitschrift „Impulse“ geht in Ihrem Sonderheft „Digital erfolgreich“ bspw. von einem Zeitaufwand von 5 – 20% der Wochenarbeitszeit aus, die ein Unternehmen – zumindest zu Beginn – in Ihre Social Media-Aktivitäten stecken sollte. Aber auch, wenn der Anfang geschafft ist, will die Fangemeine regelmäßig gefüttert werden. Und zwar über „Wir sind toll – kauf unsere Produkte/besuch unsere Seite“ hinaus.

Die Zahlen für den idealen Mix unterscheiden sich stark, je nachdem, wen man fragt. Einig sind sich die Experten aber in einer Sache: Mehr als 20% der Post sollten auf keinen Fall reine Eigenwerbung darstellen. Viel mehr möchten die User unterhalten und informiert werden.

Welche Inhalte sollte man bei Facebook posten / auf welche sollte man verzichten?

Da wären zunächst einmal die Verhaltensrichtlinien und des Gemeinschaftsstandards, die Facebook selbst vorgibt. Alles, was gegen die Gemeinschaftsstandards verstößt, wird gelöscht. Da wir es hier mit einem Unternehmen aus den prüden USA zu tun haben, betrifft das in aller Regel Bilder & Videos, auf oder in denen (zu) viel nackte Haut zu sehen ist.

Allerdings dürfte das den meisten Unternehmern eher keine Probleme verursachen.

Größere Probleme haben einige mit dem wenig förmlichen Umgang auf Facebook. Sollte man die eigenen Kunden Duzen oder doch lieber Siezen? Lieber professioneller Abstand oder doch persönliche Einblicke? Letztlich bleibt das Geschmackssache – aber wie schon erwähnt: Facebook ist sehr privater Natur. Zuviel Förmlichkeit wirkt hier eher fehl am Platz. Allerdings sollte man sich entscheiden und eine einheitliche Linie finden. Auch wenn ggf. mehrere Leute das Firmenprofil betreuen.

Bliebe also die Frage: Was möchte meine Zielgruppe sehen?

Dafür ist es wichtig, die Zielgruppe zu kennen – und das ist bei Facebook nicht notwendiger Weise auch die, die z.B. Ihren Laden besucht. Facebook stellt hierfür Statistische Auswertungen zur Verfügung, die Einblicke in das „WER?“ und „WANN?“ bieten.

fb-stat

Das „WAS?“ ist in aller Regel: Bilder, Videos nicht zu viel Text.

Auf alle Fälle ist es nötig, ein Gespür dafür zu entwickeln, was die eignen Fans wollen.

 

Wann sollte gepostet werden?

Auch hier lohnt ein Blick in die eignen Statistiken.

Kurz gesagt: Ein Facebook-Posting „lebt“ etwa 6 Stunden in dieser Zeit generiert ein Beitrag etwa 75% aller Interaktionen. Davon ¾ in den ersten 120 Minuten.

facebooklifetime

Timing ist also extrem wichtig.

 

Bewertungen: Fluch, Segen und PR-Mittel.

Facebook bietet die Möglichkeit, Seiten bzw. deren Produkte und Dienstleistungen zu bewerten. Genau das ist es, was manchen Unternehmen Angst macht. Was wenn man schlechte Bewertungen bekommt? Ruiniert das nicht unter Umständen den Ruf? Dazu haben wir einen eigenen Beitrag verfasst – unabhängig von Facebook als Plattform, sehr wohl aber auch hier gültig. Zum Beitrag „Umgang mit schlechten Online-Bewertungen.

 

Fazit zu Facebook für KMU

Facebook ist das Netzwerk der Wahl für alle, die im B2C-Bereich unterwegs sind. Für B2B eher schwierig, aber immer noch ein gutes Mittel zur Markenbildung. In aller erster Linie ist Facebook aber ein Kommunikationskanal und kein Verkaufskanal.

Facebook braucht Pflege – ansprechende Inhalte müssen bereitgestellt oder zumindest gefunden und geteilt werden. Wer selbst nicht bei Facebook aktiv ist, wird sich mit der Pflege einer Seite eher schwer tun.

Noch Fragen? Themen, die wir hier nicht angesprochen haben, die aber ergänzt werden sollten? Melde dich einfach bei uns oder hinterlasse hier einen Kommentar. Oder schreib uns bei Facebook.

 

Quellen: statista.com, allfacebook.de, facebook.com, socialmediastatistik.de, postplanner.com, wiselytics.com

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